Schumacher-Unternehmensgruppe

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Verein/Stiftung
Schumacher-Unternehmensgruppe
SUG
Daten der Organisation
Rechtsform Aktiengesellschaft (leitendes Unternehmen)
Gründung 1920
Gründungsort Bochum
Gründer Friedrich Wilhelm Schumacher
Sitz Bochum
Vorsitz
Vorstandsvorsitzender Dr. Egon Schumacher
Zahlenfakten
Umsatz 2,72 Milliarden EUR
Kapital 3,9 Milliarden EUR
Beschäftigte 6.680


Die Schumacher-Unternehmensgruppe ist ein deutscher Konzern mit Sitz in Bochum. Die Gruppe wurde 1920 von Friedrich Wilhelm Schumacher gegründet. Leiter der Schumacher-Unternehmensgruppe ist der deutsche Unternehmer und Abgeordnete Dr. Egon Schumacher.

Geschichte

Gründungszeit

Der Bergbauunternehmer Friedrich Wilhelm Schumacher bemühte sich nach dem Ersten Weltkrieg zu expandieren. Der Wiederaufbau Deutschlands, an welchem er sich mit seinen Unternehmen beteiligte, lieferte das nötige Kapital. Mit dem Aufbau einer Bergbaukette machte der Unternehmer Schulden, welche sich mit der Hyperinflation 1923 beinahe komplett in Luft auflösten. Das wird bis heute als Glücksfall für den Konzern gewertet. Mit den Gewinnen aus dem anschließenden Bergbaugeschäft baute Wilhelm Schumacher einen Konzern auf. Bald gab es neben dem Bergbau noch diverse Nebengeschäfte, welche durch die Gründung von kleineren Unterunternehmen besser koordinierbar wurden. Das leitende Unternehmen wurde die Schumacher AG.

Zweiter Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkriegs wurden einige Tochterunternehmen der Schumacher-Unternehmensgruppe als kriegswichtig eingestuft. Den Einsatz von Zwangsarbeitern lehnte der Vorstandsvorsitzende Franz Schumacher, welcher 1939 seinen Vater beerbte, ab. Dafür wurde er im Kriegsverlauf von den nationalsozialistischen Behörden schikaniert und verfolgt. Ende 1943 wurde der Einsatz von Zwangsarbeitern angeordnet. Nach dem Krieg wurde Franz Schumacher nicht belangt. Er beschäftigte zwar Zwangsarbeiter, sorgte allerdings für eine menschenwürdige Behandlung.

Wirtschaftswunder

Vom Aufschwung in Westdeutschland profitierte auch die Schumacher-Unternehmensgruppe. Sie weitete ihr Geschäft aus. Die Übernahme von Kohle-Tagebauen und Beteiligungen an Lebensmittelunternehmen und Konsumgüterherstellern brachte Wohlstand aus abwechslungsreichen Quellen.

Übernahme der Leitung durch Egon Schumacher

1987 wurde Egon Schumacher in den Vorstand der leitenden Schumacher AG ernannt. Dort legte er durch Anstöße zur Verbreiterung des Geschäftsfeldes und der Modernisierung der Unternehmensgruppe die Grundlage für sein späteres Wirken. Nach dem Tod Franz Schumachers 1997 übernahm Egon Schumacher den Vorsitz über die Geschäftsleitung. Er setzte eigene Pläne zur Anpassung des Unternehmens an das neue Jahrtausend um. Das Bergbau-Feld, auf dem die ursprünglichen Geschäfte basierten wurde langsam ausgedünnt. Schumacher setzte neue, bisher völlig fremde Anreize. Mit dem Kauf eines Filmproduktionsunternehmens 2001 und dem Aufbau eines Zeitungsverlages 2003 entfernte sich die Unternehmensgruppe von der stark industriell geprägten Vergangenheit. 2006 entschied sich der Vorstand jedoch wieder, stärker auf den produzierenden Sektor zu setzen. Journalismus und die Filmbranche sowie Beteiligungen an Lebensmittelunternehmen bleiben bis heute ein Nebengeschäft. Egon Schumacher nutzt seit 2011 das Familienvermögen für Entwicklungshilfen in Afrika. Somalia ist Berichten zufolge ein Herzensprojekt des Vorstandsvorsitzenden.

Geschäftsbereiche und Tochterunternehmen

Rohstoffförderung- und verarbeitung

Bis heute bleibt die Förderung und Verarbeitung von Rohstoffen wie Kohle Herzstück der Unternehmensgruppe. Dieser Geschäftsbereich ist der älteste und größte der Gruppe. Auf ihm basiert der Erfolg seit 1920. Friedrich Wilhelm Schumacher, der Unternehmensgründer, war Bergbauunternehmer. Tagebaue wie der in Inden sind sowohl Haupteinnahmequelle als auch Magnet von Kritik an dem Konzern. Das Betreiben von Kohlekraftwerken in Deutschland will das Unternehmen bis 2030 einstellen.

Journalismus

Seit Anfang der 2000er investiert die Unternehmensgruppe in Print- und Onlinemedien. Für diesen Zweck kaufte sie mehrere kleinerer Lokalzeitungen und gründete einen eigenen Verlag. Als überregionales Medium ist die Bonner Allgemeine (BA) bekannt.

Filmproduktion

Mit der Auffächerung der Geschäftszweige nach Egon Schumachers Übernahme der Geschäftsführung kaufte der Konzern mehrere Filmproduktionsgesellschaften und wirbt kompetente Produzenten international ab.

Lebensmittel

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden mehrere Unternehmen in die Gruppe geholt, welche Nahrungsmittel und Getränke für den täglichen Konsum produzieren. Dazu gehören mehrere Fabriken in Ost- und Westdeutschland sowie Osteuropa. Die Produktion von Tiefkühlpizza und anderen Tiefkühlprodukten brachte einen unerwarteten Erfolg. Die Einnahmen steigerten sich während der Corona-Pandemie enorm.

Entwicklungshilfe in Afrika

Eines der gemeinnützigen Projekte der Gruppe ist die Entwicklungshilfe in Afrika, vor allem in Somalia. Dort gründete die Gruppe die Tageszeitung "New Mogadishu Post" und baute einige Schulen. Die "Schumacher-Schulen" vor Ort werden von privaten Sicherheitsunternehmen bewacht und sind kostenlos. Des weiteren werden in Projekten zur Direkthilfe Brunnen gebohrt und kleinere Solarfelder in den weniger umkämpften Regionen gebaut.


Einzelnachweise