Gesetz über das Oberste Gericht

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Gesetz über das Oberste Gericht
Kurztitel Oberstes-Gericht-Gesetz
Abkürzung OGG
Art Bundesgesetz
Geltungsbereich Bundesrepublik Deutschland
Rechtsmaterie Rechtspflege
Erlassen am 05.10.2020 (BGBl. S. 1)
Inkrafttreten am 05.10.2020

Das Gesetz über das Oberste Gericht (kurz Oberstes-Gericht-Gesetz), auch OGG, ist ein Gesetz, das die wesentlichen Verfahren am Obersten Gericht juristisch mit Inhalt und Antragsberechtigten definiert.

Im Wortlaut

I. Teil 
Verfassung und Zuständigkeit des Obersten Gerichts 
 
§ 1 – Das Gericht 
 
(1) Das Oberste Gericht ist ein allen übrigen Verfassungsorganen gegenüber selbstständiger und 
unabhängiger Gerichtshof des Bundes und der Länder. 
(2) Der Sitz des Obersten Gerichts ist Karlsruhe. 
(3) Das Oberste Gericht gibt sich eine Geschäftsordnung, die das Plenum beschließt. 
 
§ 2 – Richter am Oberste Gericht 
 
(1) Das Oberste Gericht besteht aus fünf Senaten. 
(2) Das Gericht besteht aus vier Richtern, die vom Bundestag und Bundesrat gemäß § 3 gewählt 
werden. 
(3) Die Amtszeit der Richter dauert sechs Monate. Jeder Richter darf höchstens sechs Monate lang 
ununterbrochen im Amt sein. 
(4) Wenn nach Ablauf der Frist aus § 2 Abs. 3 S. 2 kein Nachfolger gemäß § 3 gewählt worden ist, 
führen die Richter ihre Amtsgeschäfts bis zur Ernennung des Nachfolgers fort. 
(5) Kein Richter darf der Bundesregierung oder einer Landesregierung angehören. Mit ihrer 
Ernennung scheiden sie aus solchen Organen aus. 
(6) Ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Richteramt ist durch Tod, Rücktritt oder Inaktivität möglich. 
 
§ 3 – Die Richterwahl 
 
(1) Richter werden je zur Hälfte vom Bundestag und vom Bundesrat gewählt. 
(2) Richter werden frühestens einen Monat vor Ablauf der Amtszeit ihrer Vorgänger oder, wenn der 
Bundestag in dieser Zeit aufgelöst ist, innerhalb von zehn Tagen nach dem ersten Zusammentritt des 
Bundestages gewählt. 
(3) Scheidet ein Richter vorzeitig aus, so wird der Nachfolger von demselben Bundesorgan gewählt, 
das den ausgeschiedenen Richter gewählt hat. 
(4) Der vom Bundestag zu berufene Richter wird geheim ohne Aussprache gewählt. Zum Richter ist 
gewählt, wer eine Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigt. Der vom 
Bundesrat zu berufene Richter wird ohne Aussprache gewählt. Zum Richter ist gewählt, wer eine 
Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigt. 
 
§ 4 – Der Gerichtspräsident 
 
Die Richter bestimmen aus ihrer Mitte den Gerichtspräsidenten und Gerichtsvizepräsidenten. 
 
§ 5 – Ernennung und Vereidigung der Richter 
 
(1) Die gewählten Richter werden durch den Bundespräsidenten ernannt und vereidigt. 
(2) Die Richter des Obersten Gerichts leisten bei Antritt ihres Amtes vor dem Bundespräsidenten 
folgenden Eid: 
"Ich schwöre, daß ich als gerechter Richter allezeit das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland 
getreulich wahren und meine richterlichen Pflichten gegenüber jedermann gewissenhaft erfül en 
werde. So wahr mir Gott helfe." 

(3) Bekennt sich der Richter zu einer Religionsgemeinschaft, deren Angehörigen das Gesetz die 
Verwendung einer anderen Beteuerungsformel gestattet, so kann er diese gebrauchen. 
(4) Der Eid kann auch ohne religiöse Beteuerungsformel geleistet werden. 
 
§ 6 – Zuständigkeiten des Obersten Gerichtes 
 
(1)  Das Oberste Gericht entscheidet 
 
1. über die Verwirkung von Grundrechten (Artikel 18 des Grundgesetzes), 
2. über die Verfassungswidrigkeit von Parteien (Artikel 21 Abs. 2 des Grundgesetzes), 
2a. über den Ausschluss von Parteien von staatlicher Förderung (Art. 21 Abs. 3 des Grundgesetzes), 
3. über Beschwerden gegen Entscheidungen des Bundestages, die die Gültigkeit einer Wahl oder den 
Erwerb oder Verlust der Mitgliedschaft eines Abgeordneten beim Bundestag betreffen (Artikel 41 
Abs. 2 des Grundgesetzes), 
3a. über Beschwerden von Vereinigungen gegen ihre Nichtanerkennung als Partei für die Wahl zum 
Bundestag (Artikel 93 Absatz 1 Nummer 4c des Grundgesetzes), 
4. über Anklagen des Bundestages oder des Bundesrates gegen den Bundespräsidenten (Artikel 61 
des Grundgesetzes), 
5. über die Auslegung des Grundgesetzes aus Anlass von Streitigkeiten über den Umfang der Rechte 
und Pflichten eines obersten Bundesorgans oder anderer Beteiligter, die durch das Grundgesetz oder 
in der Geschäftsordnung eines obersten Bundesorgans mit eigenen Rechten ausgestattet sind 
(Artikel 93 Abs. 1 Nr. 1 des Grundgesetzes), 
6. bei Meinungsverschiedenheiten oder Zweifeln über die förmliche oder sachliche Vereinbarkeit von 
Bundesrecht oder Landesrecht mit dem Grundgesetz oder die Vereinbarkeit von Landesrecht mit 
sonstigem Bundesrecht (Artikel 93 Abs. 1 Nr. 2 des Grundgesetzes), 
6a. bei Meinungsverschiedenheiten, ob ein Gesetz den Voraussetzungen des Artikels 72 Abs. 2 des 
Grundgesetzes entspricht (Artikel 93 Abs. 1 Nr. 2a des Grundgesetzes), 
6b. darüber, ob im Falle des Artikels 72 Abs. 4 die Erforderlichkeit für eine bundesgesetzliche 
Regelung nach Artikel 72 Abs. 2 nicht mehr besteht oder Bundesrecht in den Fällen des Artikels 125a 
Abs. 2 Satz 1 nicht mehr erlassen werden könnte, (Artikel 93 Abs. 2 des Grundgesetzes), 
7. bei Meinungsverschiedenheiten über Rechte und Pflichten des Bundes und der Länder, 
insbesondere bei der Ausführung von Bundesrecht durch die Länder und bei der Ausübung der 
Bundesaufsicht (Artikel 93 Abs. 1 Nr. 3 und Artikel 84 Abs. 4 Satz 2 des Grundgesetzes), 
8. in anderen öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten zwischen dem Bund und den Ländern, zwischen 
verschiedenen Ländern oder innerhalb eines Landes, soweit nicht ein anderer Rechtsweg gegeben ist 
(Artikel 93 Abs. 1 Nr. 4 des Grundgesetzes), 
8a. über Verfassungsbeschwerden (Artikel 93 Abs. 1 Nr. 4a und 4b des Grundgesetzes), 
9. entfal en 
10. über Verfassungsstreitigkeiten innerhalb eines Landes, (Artikel 99 des Grundgesetzes), 
11. über die Vereinbarkeit eines Bundesgesetzes oder eines Landesgesetzes mit dem Grundgesetz 
oder die Vereinbarkeit eines Landesgesetzes oder sonstigen Landesrechts mit einem Bundesgesetz 
auf Antrag eines Gerichts (Artikel 100 Abs. 1 des Grundgesetzes), 
11a. über die Vereinbarkeit eines Beschlusses des Deutschen Bundestages zur Einsetzung eines 
Untersuchungsausschusses mit dem Grundgesetz auf Vorlage nach § 36 Abs. 2 des 
Untersuchungsausschussgesetzes, 
12. bei Zweifeln darüber, ob eine Regel des Völkerrechts Bestandteil des Bundesrechts ist und ob sie 
unmittelbar Rechte und Pflichten für den einzelnen erzeugt, auf Antrag des Gerichts (Artikel 100 Abs. 
2 des Grundgesetzes), 
13. entfäl t
14. bei Meinungsverschiedenheiten über das Fortgelten von Recht als Bundesrecht (Artikel 126 des 
Grundgesetzes), 
15. in den ihm sonst durch Bundesgesetz zugewiesenen Fällen (Artikel 93 Abs. 3 des Grundgesetzes),  

16. in den durch Landesgesetzgebung den Landesverfassungsgerichten zugewiesenen 
Angelegenheiten, 
17. bei Zweifeln über die förmliche oder sachliche Vereinbarkeit von Bundesrecht oder Landesrecht 
mit dem Grundgesetz oder die Vereinbarkeit von Landesrecht mit sonstigem Bundesrecht (93 Abs. 3 
des Grundgesetzes). 
(2)  Das Oberste Gericht ist in erster und letzter Instanz für Angelegenheiten der ordentlichen und 
Verwaltungsgerichtsbarkeit zuständig.   
 
§ 7 – Klageberechtigung 
 
Jedermann ist klageberechtigt, sofern ihm nicht durch dieses Gesetz die Klageberechtigung entzogen 
wird. 
 
 
II. Teil 
Verfassungsrechtliches Verfahren 
 
Erstes Kapitel 
Allgemeine Verfahrensvorschriften 
 
§ 8 – Öffentlichkeit des Verfahrens 
 
Die Verhandlung ist öffentlich. 
 
§ 9 – Befangenheit eines Richters 
 
(1) Ein Richter ist von der Ausübung seines Richteramtes ausgeschlossen, wenn er 
an der Sache beteiligt ist, oder in der selben Sache bereits von Amts oder Berufs wegen tätig 
gewesen ist. 
(2) Beteiligt ist nicht, wer auf Grund seines Familienstandes, seines Berufs, seiner Abstammung, 
seiner Zugehörigkeit zu einer politischen Partei oder aus einem ähnlich allgemeinen Gesichtspunkt 
am Ausgang des Verfahrens interessiert ist. 
(3) Als Tätigkeit im Sinne des Absatz 1 gilt nicht die Mitwirkung am Gesetzgebungsverfahren, 
die Äußerung einer wissenschaftlichen Meinung zu einer Rechtsfrage, die für das Verfahren 
bedeutsam sein kann. 
 
§ 10 – Ablauf des Verfahrens bei Befangenheit eines Richters 
 
(1) Wird ein Richter des Oberste Gericht wegen Besorgnis der Befangenheit abgelehnt, so 
entscheidet das Gericht unter Ausschluss des Abgelehnten, wenn das Gericht die Ablehnung oder 
Selbstablehnung für begründet erklärt. 
(2) Die Ablehnung ist zu begründen. Der Abgelehnte hat sich dazu zu äußern. Die Ablehnung ist 
unbeachtlich, wenn sie nicht spätestens zu Beginn der mündlichen Verhandlung erklärt wird. 
(3) Erklärt sich ein Richter, der nicht abgelehnt ist, selbst für befangen, so gilt Absatz 1 
dementsprechend. 
 
§ 10a – Beschlussfähigkeit des Senats 
 
Der Senat ist beschlussfähig, wenn mindestens zwei Richter anwesend sind. 
 
§ 11 – Die Benennung eines Bevollmächtigten 
 

(1) Die Beteiligten können sich in jeder Lage des Verfahrens durch höchstens zwei Bevollmächtigte 
vertreten lassen. Gesetzgebende Körperschaften und Teile von Ihnen, die in der Verfassung mit 
eigenen Rechten ausgestattet sind können sich durch ihre Mitglieder vertreten lassen. Der Bund, die 
Länder und ihre Verfassungsorgane können sich außerdem durch ihre Beamten vertreten lassen. 
(2) Zum Nachweis der ordnungsgemäßen Bevollmächtigung ist die Versicherung des Beteiligten 
ausreichend. Sie muss sich ausdrücklich auf das Verfahren beziehen. Prozesshandlungen, die ein 
Bevol mächtigter vornimmt, wird nicht zum Nachteil des Verfahrensbeteilgten ausgelegt, wenn 
dieser von dem Tätigwerden des Bevollmächtigten weder wussten noch über diesen Umstrand grob 
fahrlässig in Unkenntnis waren.  
 
§ 12 – Anträge an das Gericht 
 
(1)  Anträge, die das Verfahren einleiten, sind schriftlich beim Obersten Gericht einzureichen. Sie sind 
zu begründen; die erforderlichen Beweismittel sind anzugeben. 
(2)  Der Vorsitzende stellt den Antrag dem Antragsgegner, den anderen Beteiligten sowie Dritten, 
denen nach § 13a Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben wird, unverzüglich mit der 
Aufforderung zu, sich binnen einer zu bestimmenden Frist dazu zu äußern. 
(3)  Der Vorsitzende jedem Beteiligten aufgeben, binnen einer zu bestimmenden Frist die 
erforderliche Zahl von Abschriften seiner Schriftsätze und der angegriffenen Entscheidungen für 
das Gericht und für die übrigen Beteiligten nach zureichen. 
(4)  Unzulässige oder offensichtlich unbegründete Anträge können durch einstimmigen Beschluss der 
Richter verworfen werden. Der Beschluss bedarf keiner weiteren Begründung, wenn der 
Antragsteller auf die Bedenken gegen die Zulässigkeit oder Begründetheit seines Antrags 
hingewiesen worden ist. 
 
§ 13 – Die Entscheidung 
 
(1) Das Oberste Gericht entscheidet auf Grund mündlicher Verhandlung. Mit Zustimmung der 
Beteiligten, die nur bei einer wesentlichen Änderung der Prozesslage widerruflich ist, kann das 
Gericht eine Entscheidung ohne mündliche Verhandlung treffen. Es bestimmt den Zeitpunkt, bis zu 
dem Schriftsätze eingereicht werden können und den Termin zur Verkündung der Entscheidung. 
(2) Auch bei Verzicht al er Beteiligten gemäß Absatz 1 Satz 2 kann das Oberste Gericht eine 
mündliche Verhandlung anordnen, wenn es eine solche für erforderlich hält. 
(3) Die Entscheidung auf Grund mündlicher Verhandlung ergeht als Urteil, die Entscheidung ohne 
mündliche Verhandlung ergeht als Beschluss. Jede Entscheidung des Obersten Gerichtes ergeht „im 
Namen des Volkes“. 
(4) Teil- und Zwischenentscheidungen sind möglich. 
(5) Das Oberste Gericht entscheidet in geheimer Beratung nach seiner freien, aus dem Inhalt der 
Verhandlung und dem Ergebnis der Beweisaufnahme geschöpften Überzeugung. Die Entscheidung, 
die mit Mehrheit durch die Richter unter Anhörung der Ersatzrichter zu fassen ist, ist schriftlich 
abfassen, zu begründen und öffentlich zu verkünden. 
(6) Ein Richter kann seine in der Beratung vertretene abweichende Meinung zu der Entscheidung 
oder zu deren Begründung in einem Sondervotum niederlegen; das Sondervotum ist der 
Entscheidung anzuschließen. 
 
§ 13a – Stellungnahme Dritter 
 
(1)  Das Gericht kann sachkundigen Dritten Gelegenheit zur Stellungnahme geben. 
(2)  Für die Vernehmung von Zeugen gelten in den Fällen des § 6 Abs. 1 Nr. 1, 2, 2a, 4 und 9 die 
Vorschriften der Strafprozessordnung, in übrigen Fäl en die Vorschriften der Zivilprozessordnung. 
(3)  Die Beteiligten können der Beweisaufnahme beiwohnen. Sie können Fragen an Zeugen und 
Sachverständige richten. Wird eine Frage beanstandet, entscheidet das Gericht. 
 

§ 14 – Rechtliche Bindung der Entscheidung 
 
(1)  Die Entscheidungen des Obersten Gerichtes binden die Verfassungsorgane des Bundes und der 
Länder, sowie al e Gerichte und Behörden. 
(2)   In den Fäl en des § 6 Abs. 1 Nr. 6, 6a, 11, 12 und 14 hat die Entscheidung des Obersten Gerichts 
Gesetzeskraft. Das gilt auch in den Fäl en des § 6 Abs. 1 Nr. 8a, wenn das Oberste Gericht ein 
Gesetz als mit dem Grundgesetz vereinbar oder unvereinbar oder für nichtig erklärt. Soweit ein 
Gesetz als mit dem Grundgesetz oder sonstigem Bundesrecht vereinbar oder unvereinbar oder 
für nichtig erklärt wird, ist die Entscheidungsformel durch das Bundesministerium der Justiz und 
für Verbraucherschutz im Bundesgesetzblatt zu veröffentlichen. Entsprechendes gilt für die 
Entscheidungsformel in den Fällen des § 6 Abs. 1 Nr. 12 und 14. 
 
§ 15 – Die einstweilige Anordnung 
 
(1) Das Oberste Gericht kann im Streitfall einen Zustand durch einstweilige Anordnung vorläufig 
regeln, wenn dies zur Abwehr schwerer Nachteile, zur Verhinderung drohender Gewalt oder aus 
einem anderen wichtigen Grund zum gemeinen Wohl dringend geboten ist. 
(2) Die einstweilige Anordnung kann ohne mündliche Verhandlung ergehen. Bei besonderer 
Dringlichkeit kann das Oberste Gericht davon absehen, den am Verfahren zur Hauptsache 
beteiligten, zum Beitritt berechtigten oder Äußerungsberechtigten Gelegenheit zur Stel ungnahme zu 
geben. Ist es einem Richter bei besonderer Dringlichkeit nicht möglich, an der Beratung über den 
Antrag auf einstweilige Anordnung teilzunehmen, übernimmt der Ersatzrichter dessen Rechte und 
Pflichten. Die Bestimmung aus Satz 3 dieses Absatzes ist anzuwenden, wenn der Richter 48 Stunden 
lang keine Aktivität im Profil gezeigt hat. 
(3) Wird die einstweilige Anordnung durch Beschluss erlassen oder abgelehnt, so kann Widerspruch 
erhoben werden. Das gilt nicht für den Beschwerdeführer im Verfahren der Verfassungsbeschwerde. 
Über den Widerspruch entscheidet das Oberste Gericht nach mündlicher Verhandlung binnen drei 
Tagen nach dem Eingang der Begründung des Widerspruchs. 
(4) Der Widerspruch gegen die einstweilige Anordnung hat keine aufschiebende Wirkung. Das 
Oberste Gericht kann die Vollziehung der einstweiligen Anordnung aussetzen. 
(5) Die einstweilige Anordnung tritt nach zwei Monaten außer Kraft. Sie kann durch Beschluss der 
Richter mit Zweidrittelmehrheit wiederholt werden. 
(6) Ist ein Senat nicht beschlußfähig, so kann die einstweilige Anordnung bei besonderer Dringlichkeit 
erlassen werden, wenn mindestens ein Richter anwesend ist und der Beschluss einstimmig gefaßt 
wird. Sie tritt nach einem Monat außer Kraft. Wird sie durch den Senat bestätigt, so tritt sie sechs 
Monate nach ihrem Erlaß außer Kraft. 
 
§ 16 – Vorgehen in überschneidenden Verfahren 
 
(1)  Das  Oberste  Gericht  kann  sein  Verfahren  bis  zur  Erledigung  eines  bei  einem  anderen  Gericht 
anhängigen  Verfahrens  aussetzen,  wenn  für  seine  Entscheidung  die  Feststel ungen  oder  die 
Entscheidung dieses anderen Gerichts von Bedeutung sein können. 
(2)  Das  Oberste  Gericht  kann  seiner  Entscheidung  die  tatsächlichen  Feststellungen  eines 
rechtskräftigen Urteils zugrunde legen, das in einem Verfahren ergangen ist, in dem die Wahrheit von 
Amts wegen zu erforschen ist. 
 
§ 16a – Missbrauch des Verfahrens 
 
Das Oberste Gericht kann eine Gebühr bis zu 2.600 Euro auferlegen, wenn die Einlegung der 
Verfassungsbeschwerde oder der Beschwerde nach Artikel 41 Abs. 2 des Grundgesetzes einen 
Missbrauch darstel t oder wenn ein Antrag auf Erlaß einer einstweiligen Anordnung (§ 32) 
mißbräuchlich gestel t ist. 
 

§ 16b – Vollstreckung der Entscheidung 
 
Das Bundesverfassungsgericht kann in seiner Entscheidung bestimmen, wer sie vollstreckt; es kann 
auch im Einzelfall die Art und Weise der Vollstreckung regeln. 
 
§ 16c – Akteneinsicht in abgeschlossene Verfahren 
 
(1) Auskunft aus oder Einsicht in Akten des Bundesverfassungsgerichts kann gewährt werden: 
1. öffentlichen Stel en, soweit dies für Zwecke der Rechtspflege erforderlich ist oder die in § 23 
Absatz 1 Nummer 2 bis 5 des Bundesdatenschutzgesetzes genannten Voraussetzungen vorliegen 
oder soweit dies zur Durchführung wissenschaftlicher Forschung erforderlich ist, das 
wissenschaftliche Interesse an der Durchführung des Forschungsvorhabens das Interesse des 
Betroffenen an dem Ausschluss der Zweckänderung erheblich überwiegt und der Zweck der 
Forschung auf andere Weise nicht oder nur mit unverhältnismäßigem Aufwand erreicht werden 
kann, 
2. Privatpersonen und anderen nichtöffentlichen Stellen einschließlich früherer Beteiligter nach 
Abschluss ihres Verfahrens, soweit sie ein berechtigtes Interesse darlegen und die 
datenschutzrechtlichen Belange Dritter gewahrt bleiben. 
Einer Unterrichtung des Betroffenen von der Übermittlung seiner Daten bedarf es nicht; die Erteilung 
der Auskunft und die Gewährung der Akteneinsicht sind in der Akte zu vermerken. Auskunft oder 
Akteneinsicht kann auch gewährt werden, soweit der Betroffene eingewil igt hat. 
(2) Akteneinsicht kann nur gewährt werden, wenn unter Angabe von Gründen dargelegt wird, daß 
die Erteilung einer Auskunft zur Erfüllung der Aufgaben der die Akteneinsicht begehrenden 
öffentlichen Stel e (Absatz 1 Satz 1 Nummer 1) oder zur Wahrnehmung des berechtigten Interesses 
der die Akteneinsicht begehenden Privatperson oder anderen nicht-öffentlichen Stel e (Absatz 1 Satz 
1 Nummer 2) nicht ausreichen würde oder die Erteilung einer Auskunft einen unverhältnismäßigen 
Aufwand erfordern würde. 
(3) Aus beigezogenen Akten, die nicht Aktenbestandteil sind, dürfen Auskünfte nur erteilt werden, 
wenn der Antragstel er die Zustimmung der Stel e nachweist, um deren Akten es sich handelt; 
gleiches gilt für die Akteneinsicht. 
(4) Die Akten des Bundesverfassungsgerichts werden nicht übersandt. An öffentliche Stel en können 
sie übersandt werden, wenn diesen gemäß Absatz 2 Akteneinsicht gewährt werden kann oder wenn 
einer Privatperson auf Grund besonderer Umstände dort Akteneinsicht gewährt werden sol . 
(5) Für die Einsicht in die Akten des Bundesverfassungsgerichts, die beim Bundesarchiv oder durch 
das Bundesarchiv als Zwischenarchivgut aufbewahrt werden, gelten nach Ablauf von 30 Jahren seit 
Abschluss des Verfahrens die archivgesetzlichen Regelungen. Für Entwürfe von Urteilen, Beschlüssen 
und Verfügungen, Arbeiten zu ihrer Vorbereitung und Dokumente, die Abstimmungen betreffen, gilt 
dies nach Ablauf von 60 Jahren. Das Bundesverfassungsgericht behält für das abgegebene Schriftgut, 
das beim Bundesarchiv aufbewahrt wird, zu gerichtsinternen und prozessualen Zwecken das 
jederzeitige und vorrangige Rückgriffsrecht. Zu diesem Zweck ist es ihm auf Anforderung umgehend 
zu übersenden. 
 

Zweites Kapitel 
Einzelne Verfahrensarten 
 
§ 17 – Verfahren in Fällen des § 6 Abs. 1 Nr. 1 , 6b, 11, 11a, 12 
 
Der Bundestag, der Bundesrat, die Bundesregierung und die Landesregierungen haben die 
Möglichkeit, in Verfahren gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 1, 6, 11, 11a, 12 innerhalb von 7 Tagen eine 
Stel ungnahme abzugehen. 
 
§ 18 - Verfahren in Fällen des § 6 Abs. 1 Nr. 4 
 
(1)  Die Anklage gegen den Bundespräsidenten wegen vorsätzlicher Verletzung des Grundgesetzes 
oder eines anderen Bundesgesetzes wird durch Einreichung einer Anklageschrift beim Obersten 
Gericht erhoben. 
(2)  Auf Grund des Beschlusses einer der beiden gesetzgebenden Körperschaften (Artikel 61 Abs. 1 
des Grundgesetzes) fertigt deren Präsident die Anklageschrift und übersendet sie binnen einer 
Woche dem Obersten Gericht. 
(3)  Die Anklageschrift muss die Handlung oder Unterlassung, wegen der die Anklage erhoben wird, 
die Beweismittel und die Bestimmung der Verfassung oder des Gesetzes, die verletzt sein soll, 
bezeichnen. Sie muss die Feststel ung enthalten, dass der Beschluss auf Erhebung der Anklage 
mit der Mehrheit von zwei Dritteln der Mitglieder des Bundestages oder von zwei Dritteln der 
Stimmen des Bundesrates gefasst worden ist. 
(4)  Die Anklage kann nur binnen drei Monaten, nachdem der ihr zugrundeliegende Sachverhalt der 
antragsberechtigten Körperschaft bekannt geworden ist, erhoben werden. 
(5)  Das Oberste Gericht kann nach Anklageerhebung durch einstweilige Anordnung verfügen, dass 
der Bundespräsident an der Ausübung seines Amtes verhindert ist. 
(6)  Das Oberste Gericht entscheidet auf Grund mündlicher Verhandlung, wobei der Bundespräsident 
zu laden ist.  
 
§ 19 – Verfahren in Fällen des § 6 Abs. 1  Nr. 5 
 
(1)  Antragsteller und Antragsgegner können nur sein: der Bundespräsident, der Bundestag, der 
Bundesrat, die Bundesregierung und die im Grundgesetz oder in den Geschäftsordnungen des 
Bundestags und des Bundesrates mit eigenen Rechten ausgestatteten Teilen dieser Organe. 
(2)  Der Antrag ist nur zulässig, wenn der Antragsteller geltend macht, dass er oder das Organ, dem 
er angehört, durch eine Maßnahme oder Unterlassung des Antragsgegners in seinen ihm durch 
das Grundgesetz übertragenen Rechten und Pflichten verletzt oder unmittelbar verletzt ist. Der 
Antrag muss binnen vier Wochen, nachdem die beanstandete Maßnahme oder Unterlassung 
dem Antragsteller bekannt geworden ist, gestellt werden. 
(3)  Dem Antragsteller und dem Antragsgegner können in jeder Lage des Verfahrens andere in Absatz 
1 genannte Antragsberechtigte beitreten, wenn die Entscheidung auch für sie von Bedeutung ist 
(4)  Das Oberste Gericht darf anhängige Verfahren verbinden und verbundene trennen. 
 
§ 20 – Verfahren in Fällen des § 6 Abs. 1 Nr. 6 und 6a 
 
(1)  Der Antrag gemäß Artikel 93 Abs. 1 Nr. 2 des Grundgesetzes ist nur zulässig, wenn der 
Antragsteller die Vereinbarkeit von Bundes- oder Landesrecht in förmlicher oder sachlicher 
Hinsicht mit dem Grundgesetz oder dem sonstigen Bundesrecht anzweifelt. 
(2)  Der Antrag gemäß Artikel 93 Abs. 1 Nr. 2a des Grundgesetzes ist nur zulässig, wenn der 
Antragsteller die Vereinbarkeit von Bundes- oder Landesrecht in förmlicher oder sachlicher 
Hinsicht mit dem Grundgesetz oder dem sonstigen Bundesrecht anzweifelt. 
 
 

(3)  Das Oberste Gericht gibt 
1.  in den Fällen des Absatz 1 dem Bundestag, dem Bundesrat, der Bundesregierung, bei 
Meinungsverschiedenheiten über die Gültigkeit von Bundesrecht auch den 
Landesregierungen und bei Meinungsverschiedenheiten über die Gültigkeit einer 
landesrechtlichen Norm der Volksvertretung der der Regierung des Landes, in der die 
Norm verkündet wurde, und 
2.  in Fällen des Absatz 2 dem Bundestag, dem Bundesrat, der Bundesregierung, sowie den 
Volksvertretungen und Regierungen der Länder 
binnen einer zu bestimmenden Frist Gelegenheit zur Äußerung. 
(4)  Kommt das Oberste Gericht zu der Überzeugung, dass Bundesrecht mit dem Grundgesetz oder 
Landesrecht mit dem Grundgesetz oder dem sonstigen Bundesrecht unvereinbar ist, so erklärt es 
das Gesetz insoweit für nichtig.  
 
§ 21 – Verfahren in Fällen des § 6 Abs. 1 Nr. 7 
 
Antragsteller können nur sein: Die Bundesregierung für den Bund und eine Landesregierung für das 
Land. Die Vorschriften gemäß § 19 Abs. 2 bis 4 gelten entsprechend. 
 
§22 – Verfahren in den Fällen des § 6 Abs. 1 Nr. 8 
 
(1)  Antragsteller können nur sein 
1.  bei öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten gemäß Artikel 93 Abs. 1 Nr. 4 des Grundgesetzes 
zwischen dem Bund und den Ländern: die Bundesregierung und die Landesregierungen; 
2.  bei öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten gemäß Artikel 93 Abs. 1 Nr. 4 des Grundgesetzes 
zwischen den Ländern: die Landesregierungen; 
3.  bei öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten gemäß Artikel 93 Abs. 1 Nr. 4 des Grundgesetzes 
innerhalb eines Landes: die obersten Organe des Landes und die in der Landesverfassung 
oder in der Geschäftsordnung eines obersten Organs des Landes mit eigenen Rechten 
ausgestatteten Teile dieser Organe, wenn sie durch den Streitgegenstand in ihren 
Rechten oder Zuständigkeiten unmittelbar berührt sind. 
(2)  Das Oberste Gericht kann in seiner Entscheidung erkennen auf 
1.  die Zulässigkeit oder Unzulässigkeit einer Maßnahme, 
2.  die Verpflichtung des Antragsgegners, eine Maßnahme zu unterlassen, rückgängig zu 
machen, durchzuführen oder zu dulden, 
3.  die Verpflichtung, eine Leistung zu erbringen. 
(3)  In dem Verfahren nach Absatz 2 Nr. 3 stel t das Oberste Gericht fest, ob die beanstandete 
Maßnahme oder Unterlassung des Antragsgegners gegen eine Bestimmung der 
Landesverfassung verstößt. 
 
§ 23 – Verfahren in den Fällen des § 6 Abs. 1 Nr. 8a 
 
(1)  Jedermann kann mit der Behauptung, durch die öffentliche Gewalt in einem seiner Grundrechte 
oder in einem seiner in Artikel 20 Abs. 4, Artikel 33, 38, 101, 103 und 104 des Grundgesetzes 
enthaltenen Rechte verletzt zu sein, die Verfassungsbeschwerde zum Oberste Gericht erheben. 
(2)  Die Verfassungsbeschwerde bedarf der Annahme zur Entscheidung. Sie ist zur Entscheidung 
anzunehmen,  
a.  soweit ihr verfassungsrechtliche Bedeutung zukommt, 
b.  wenn es zur Durchsetzung der in § 90 Abs. 1 genannten Rechte angezeigt ist; dies kann 
auch der Fall sein, wenn dem Beschwerdeführer durch die Versagung der Entscheidung 
zur Sache ein besonders schwerer Nachteil entsteht. 
 
(3)  Das Oberste Gericht gibt dem Verfassungsorgan des Bundes oder des Landes, dessen Handlung 
oder Unterlassung in der Verfassungsbeschwerde beanstandet wird, Gelegenheit, sich binnen 

einer zu bestimmenden Frist zu äußern. Ging die Handlung oder Unterlassung von einem 
Minister oder einer Behörde des Bundes oder des Landes aus, so ist dem zuständigen Minister 
Gelegenheit zur Äußerung zu geben. Richtet sich die Verfassungsbeschwerde unmittelbar oder 
mittelbar gegen ein Gesetz, so ist § 20 (3) entsprechend anzuwenden. Die in Absatz 3 genannten 
Verfassungsorgane können dem Verfahren beitreten. 
(4)  Das Oberste Gericht kann von mündlicher Verhandlung absehen, wenn von ihr keine weitere 
Förderung der Verfahrens zu erwarten ist und die zur Äußerung berechtigten Verfassungsorgane, 
die dem Verfahren beigetreten sind, auf mündliche Verhandlung verzichten. 
(5)  Wird der Verfassungsbeschwerde stattgegeben, so ist in der Entscheidung festzustel en, welche 
Vorschrift des Grundgesetzes und durch welche Handlung oder Unterlassung sie verletzt wurde. 
 
§ 24 – Verfahren in Fällen des § 6 Abs. 1 Nr. 10 
 
An einer Verfassungsstreitigkeit innerhalb eines Landes können nur die obersten Organe dieses 
Landes und die in der Landesverfassung oder in der Geschäftsordnung eines obersten Organs des 
Landes mit eigenen Rechten ausgestatteten Teile dieser Organe beteiligt sein. 
 
§ 25 – Verfahren in Fällen des § 6 Abs. 1 Nr. 14 
 
Das Oberste Gericht spricht aus, ob das Gesetz ganz oder teilweise in dem gesamten Bundesgebiet 
oder einem Teil des Bundesgebiets als Bundesrecht fortgilt. Alle obersten Bundesorgane können eine 
Stel ungnahme abgeben. 
 
§ 26 – Verfahren in Fällen des § 6 Abs. 1 Nr. 17 
 
(1)  Der Antrag gemäß § 6 Nr. 17 ist nur zulässig, wenn der Antragsteller Bundes- oder Landesrecht 
wegen seiner förmlichen oder sachlichen Unvereinbarkeit mit dem Grundgesetz oder dem 
sonstigen Bundesrecht für nichtig hält. 
(2)  Das Oberste Gericht gibt dem Bundestag, dem Bundesrat, der Bundesregierung, bei 
Meinungsverschiedenheiten über die Gültigkeit von Bundesrecht auch den Landesregierungen 
und bei Meinungsverschiedenheiten über die Gültigkeit einer landesrechtlichen Norm der 
Volksvertretung der der Regierung des Landes, in der die Norm verkündet wurde binnen einer zu 
bestimmenden Frist Gelegenheit zur Äußerung. 
(3)  Kommt das Oberste Gericht zu der Überzeugung, dass Bundesrecht mit dem Grundgesetz oder 
Landesrecht mit dem Grundgesetz oder dem sonstigen Bundesrecht unvereinbar ist, so erklärt es 
das Gesetz für nichtig. Sind weitere Bestimmungen des gleichen Gesetzes aus denselben 
Gründen mit dem Grundgesetz oder sonstigem Bundesrecht unvereinbar, so kann sie das 
Oberste Gericht gleichfalls für nichtig erklären. 
(4)  Das Oberste Gericht kann von einer mündlichen Verhandlung absehen, wenn er eine solche nach 
der Sach- und Rechtslage nicht für geboten erachtet. 
 
§ 27 – Verfahren in Fällen des § 6 Abs. 1 Nr. 2 und 2a 
 
(1)  Der Antrag auf Entscheidung, ob eine Partei verfassungswidrig (Artikel 21 Absatz 2 des 
Grundgesetzes) oder von staatlicher Finanzierung ausgeschlossen ist (Artikel 21 Absatz 3 des 
Grundgesetzes), kann von dem Bundestag, dem Bundesrat oder von der Bundesregierung 
gestellt werden. Der Antrag auf Entscheidung über den Ausschluss von staatlicher Finanzierung 
kann hilfsweise zu einem Antrag auf Entscheidung, ob eine Partei verfassungswidrig ist, gestellt 
werden. Eine Landesregierung kann den Antrag nur gegen eine Partei stel en, deren Organisation 
sich auf das Gebiet ihres Landes beschränkt. 
(2)  Die Vertretung der Partei bestimmt sich nach den gesetzlichen Vorschriften, hilfsweise nach ihrer 
Satzung. Sind die Vertretungsberechtigten nicht feststel bar oder nicht vorhanden oder haben sie 
nach Eingang des Antrags beim Bundesverfassungsgericht gewechselt, so gelten als 

<a name=10></a>vertretungsberechtigt diejenigen Personen, die die Geschäfte der Partei während der Tätigkeit, 
die den Antrag veranlaßt hat, zuletzt tatsächlich geführt haben. 
(3)  Das Bundesverfassungsgericht gibt dem Vertretungsberechtigten (§ 44) Gelegenheit zur 
Äußerung binnen einer zu bestimmenden Frist und beschließt dann, ob der Antrag als unzulässig 
oder als nicht hinreichend begründet zurückzuweisen oder ob die Verhandlung durchzuführen 
ist. 
(4)  Erweist sich der Antrag auf Entscheidung gemäß Artikel 21 Absatz 2 des Grundgesetzes als 
begründet, so stel t das Bundesverfassungsgericht fest, daß die politische Partei 
verfassungswidrig ist. Die Feststellung kann auf einen rechtlich oder organisatorisch 
selbstständigen Teil der Partei beschränkt werden. Mit dem Verbot geht die Auflösung der Partei 
und das Verbot einer Ersatzorganisation einher. 
(5)  Erweist sich der Antrag auf Entscheidung gemäß Artikel 21 Absatz 3 des Grundgesetzes als 
begründet, so stel t das Bundesverfassungsgericht fest, dass die Partei für sechs Jahre von der 
staatlichen Finanzierung nach § 18 des Parteiengesetzes ausgeschlossen ist. Die Feststel ung ist 
auf Ersatzparteien zu erstrecken. Dass eine Partei die Bestrebungen einer nach Satz 1 von der 
staatlichen Finanzierung ausgeschlossenen Partei als Ersatzpartei an deren Stel e weiter verfolgt 
oder fortführt, stel t das Bundesverfassungsgericht entsprechend Satz 1 fest. Die Feststel ung 
erfolgt auf Antrag eines Berechtigten nach Absatz 1 Satz 1; Abs. 3 ist auf das Verfahren nicht 
anzuwenden. 
 
§ 28 – Verfahren in Fällen des § 6 Abs. 1 Nr. 3 
 
(1) Die Beschwerde gegen den Beschluss des Bundestages über die Gültigkeit einer Wahl, die 
Verletzung von Rechten bei der Vorbereitung oder Durchführung der Wahl, soweit sie der 
Wahlprüfung nach Artikel 41 des Grundgesetzes unterliegen, oder den Verlust der Mitgliedschaft im 
Bundestag kann der Abgeordnete, dessen Mitgliedschaft bestritten ist, eine wahlberechtigte Person 
oder eine Gruppe von wahlberechtigten Personen, deren Einspruch vom Bundestag verworfen 
worden ist, eine Fraktion oder eine Minderheit des Bundestages, die wenigstens ein Zehntel der 
gesetzlichen Mitgliederzahl umfaßt, binnen einer Frist von zwei Monaten seit der Beschlussfassung 
des Bundestages beim Bundesverfassungsgericht erheben; die Beschwerde ist innerhalb dieser Frist 
zu begründen. 
(2) Das Bundesverfassungsgericht kann von einer mündlichen Verhandlung absehen, wenn von ihr 
keine weitere Förderung des Verfahrens zu erwarten ist. 
(3) Erweist sich bei Prüfung der Beschwerde einer wahlberechtigten Person oder einer Gruppe von 
wahlberechtigten Personen, dass deren Rechte verletzt wurden, stel t das Bundesverfassungsgericht 
diese Verletzung fest, wenn es nicht die Wahl für ungültig erklärt. 
 
§ 29 – Verfahren in Fällend des § 6 Abs. 1 Nr. 16 
 
In Verfahren über Angelegenheiten, die den Landesverfassungsgerichten zugewiesen werden, sind 
die Verfahrensvorschriften der jeweiligen Landesverfassungsgerichte einschlägig. Es kann in Sachen 
der Fristsetzung und Beschlussfähigkeit des Senats von den Vorschriften der 
Landesverfassungsgerichtsgesetze abgewichen werden. 
 
§ 30  – Verfahren der ordentlichen Gerichtsbarkeit 
 
Für Zivilverfahren im Sinne des § 6 Abs. 2 OGG und § 20 Abs. 1 vDGB gilt die Zivilprozessordnung 
dementsprechend; insbesondere sind die Vorschriften des Verfahrens nach §§ 253 ff. ZPO 
anzuwenden. Der Anwaltszwang ist aufgehoben. Das Oberste Gericht befasst sich nicht mit 
Strafsachen. Entscheidungen des Obersten Gerichts sind unanfechtbar. 
 
§ 31 – Verfahren der Verwaltungsgerichtsbarkeit 
 

<a name=11></a>Für verwaltungsgerichtliche Verfahren im Sinne des § 6 Abs. 2 OGG und § 20 Abs. 1 vDGB gilt die 
Verwaltungsgerichtsordnung; insbesondere sind die Vorschriften des Verfahrens nach §§ 81 VwGO 
anzuwenden. Es gibt keinerlei Anwaltszwang. Entscheidungen des Obersten Gerichts sind 
unanfechtbar. 
 
 
Drittes Kapitel 
Die Entscheidungsfindung 
 
§ 32 – Entscheidungsfindung 
 
Nach Abschluss der mündlichen Verhandlung soll die Klage binnen 30 Tagen final bearbeitet werden. 
Das Beratungsgeheimnis gilt dementsprechend. 
 
III. Teil 
Schlussbestimmungen 
 
§ 33 – Inkrafttreten, Außerkrafttreten 
 
(1)  Dieses Gesetz tritt am Tage nach seiner Verkündung in Kraft. Gleichzeitig tritt das 
Bundesverfassungsgerichtsgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. August 1993 
(BGBl. I S. 1473), das zuletzt durch Artikel 4 des Gesetzes vom 20. November 2019 (BGBl. I S. 
1724) geändert worden ist, außer Kraft. 
(2)  Das Gesetz über das Bundesverfassungsgericht soll zukünftig den Namen „Gesetz über das 
Oberste Gericht“ und die amtliche Abkürzung „OGG“ tragen.