Vorwärts! - Die Linksdemokraten

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Partei
Vorwärts! - Die Linksdemokraten
Vorwärts! • V!
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Partei besteht nicht mehr

Pete Buttigieg (48199493426).jpg Victoria Mechnachanov.png Image of none.svg

Basisdaten
Gründung 23. Mai 2020
Gründungsort Berlin
Auflösung März 2021
Hauptsitz Berlin
Politische Ausrichtung Demokratischer Sozialismus,
Antimilitarismus,
Grüne Politik,
Antifaschismus,
Linkspopulismus
Politische Position Links
Zahlenfakten
Sitze im Bundestag
0/16
Sitze in Landtagen
0/45
Mitgliederzahl 0
Sonstiges
Jungmitgliederorganisation Linksjugend
Zeitung Die Internationale
Farben Magenta und Dunkelblau
Stiftung Clara-Zetkin-Stiftung
Website www.vorwearts.de

Die Vorwärts! - Die Linksdemokraten war eine deutsche Partei.

Geschichte

Die Partei wurde am 23. Mai 2020 gegründet, um eine politische Alternative links von der sozialdemokratischen Partei zu etablieren. Direkt starteten die Linksdemokraten mit den Vorbereitungen für die Landtagswahlen in NRW und Thüringen, sowie dir Bundestagswahl. In NRW konnte am 14. Juni 2020, also nicht einmal einen Monat nach der Gründung der Partei ein Erdrutschsieg gefeiert werden.

Vorwärts! trat erstmals zur zweiten Bundestagswahl, die vom 18. bis 21. Juni stattfand, an. Es gelang auf Anhieb der Einzug in den Bundestag. Dabei konnte sich die Partei ein Direktmandat in Nordrhein-Westfalen sichern. Bundesweit erzielte sie 10,28% der Stimmen und war mit 2 Abgeordneten im neuen 2. Bundestag vertreten. Die Wahl brachte auch erstmalig eine Mehrheit für Rot-Rot-Grün hervor. Zusammen mit SDP und den Grünen Demokraten bildete Vorwärts! eine neue linke Bundesregierung.

Bei der dritten Bundestagswahl rutschte die Partei auf 7,52% der Stimmen ab, konnte sich aber erneut den Einzug in den Deutschen Bundestag sichern. Rot-Rot-Grün hat bei dieser Wahl die Mehrheit verloren, was auch an den Stimmenverlusten aller drei Regierungsparteien lag. Die Linksdemokraten sind deshalb in die Opposition gegangen.

Seitdem war Vorwärts! konstant mit einem einzelnen Mandat im Bundestag vertreten, in der vierten Legislaturperiode gar nur durch das nord-rhein-westfälische Direktmandat Jan Friedländers.

Am 11. März trat Parteivorsitzender Friedländer zur SDP, seine Stellvertreterin Victoria Mechnachanova wechselte kurz darauf zu den Grünen. Seitdem ist die Partei ohne Mitglieder und ist seit 30. April 2021 de facto aufgelöst.


Wahlkampagnen von VORWÄRTS!

Inhaltliches Profil

Auszug aus dem Grundsatzprogramm:

Plakat-Vorwärts-kämpft.png

VORWÄRTS! als sozialistische Partei steht für Alternativen, für eine bessere Zukunft. Wir, demokratische Sozialistinnen und Sozialisten, demokratische Linke mit unterschiedlichen politischen Biografien, weltanschaulichen und religiösen Einflüssen, Frauen und Männer, Alte und Junge, Alteingesessene und Eingewanderte, Menschen mit und ohne Behinderungen, haben uns in einer neuen linken Partei zusammengeschlossen. Wir halten an dem Menschheitstraum fest, dass eine bessere Welt möglich ist.

Wir sind und werden nicht wie jene Parteien, die sich devot den Wünschen der Wirtschaftsmächtigen unterwerfen und gerade deshalb kaum noch voneinander unterscheidbar sind.

Wir verfolgen ein konkretes Ziel: Wir kämpfen für eine Gesellschaft, in der kein Kind in Armut aufwachsen muss, in der alle Menschen selbstbestimmt in Frieden, Würde und sozialer Sicherheit leben und die gesellschaftlichen Verhältnisse demokratisch gestalten können. Um dies zu erreichen, brauchen wir ein anderes Wirtschafts- und Gesellschaftssystem: den demokratischen Sozialismus.

Wir wollen die großartigen Ideen, die Visionen und schöpferischen Kräfte der Menschen für überzeugende politische Vorhaben nutzen, um Hunger und Armut zu überwinden, um die Folgen des Klimawandels und der Umweltkatastrophen in den Griff zu bekommen.

Wir finden uns nicht ab mit einer Welt, in der Profitinteressen über die Lebensperspektive von Milliarden Menschen entscheiden und in der Ausbeutung, Kriege und Imperialismus ganze Länder von Hoffnung und Zukunft abschneiden. Wo vor allem der Profit regiert, bleibt wenig Raum für Demokratie. Die ungebändigte Freiheit der großen Konzerne bedeutet Unfreiheit für die Mehrheit der Menschen.

Wir gehen aus von den Traditionen der Demokratie und des Sozialismus, der Kämpfe für Menschenrechte und Emanzipation, gegen Faschismus und Rassismus, Imperialismus und Militarismus. Wir wollen alle gesellschaftlichen Verhältnisse überwinden, in denen Menschen ausgebeutet, entrechtet und entmündigt werden und in denen ihre sozialen und natürlichen Lebensgrundlagen zerstört werden.

Wir wollen die neuen Möglichkeiten der Wissensaneignung, des kulturellen Austauschs und der Kommunikation für eine lebenswerte Zukunft nutzen. Rechts- und Sozialstaatlichkeit wollen wir ausbauen, damit Frauen und Männer souverän über ihre Arbeits- und Lebenszeit entscheiden können, Chancen der Beteiligung, der Bildung, des sozialen Füreinanders ergreifen können.

Grenzenloser Reichtum für die oberen Zehntausend, Entwürdigung für immer mehr Arme und sinkender Wohlstand für die große Mehrheit sind nicht Ergebnis der Internationalisierung von Produktion und Handel, sondern des globalen Kapitalismus. Die Konsequenzen für Deutschland sind allgegenwärtig: ein wachsender Niedriglohnsektor, Arbeitsplatzvernichtung, Abbau von sozialen Leistungen, verarmte Kommunen, fehlende Ausbildungsplätze, soziale Bildungsprivilegien, Zwei-Klassen-Medizin, alte Menschen in Armut oder ohne menschenwürdige Pflege. Die herrschende Politik hat sich den Interessen der Konzernchefs und Vermögensbesitzer untergeordnet. Diese Agenda ist gegen die Interessen der Mehrheit der Menschen gerichtet. Wir setzen auf globale Kooperation und Solidarität statt auf das Recht des Stärkeren. Eine Welt unter dem Diktat eines allmächtigen globalen Kapitalismus ist keine erstrebenswerte Welt. Im Mittelpunkt von Wirtschaft und Politik müssen die Lebensbedürfnisse und Interessen der Mehrheit der Menschen stehen.

Wir wollen dazu beitragen, dass aus passivem Unmut aktive Gegenwehr wird. Wir setzen Lohndumping, Sozialraub und dem Ausverkauf öffentlichen Eigentums Widerstand entgegen. Wir wollen die gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse verändern und ringen um eine andere Politik. Demokratie, Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Internationalismus und Solidarität gehören zu unseren grundlegenden Werten. Sie sind untrennbar mit Frieden, Bewahrung der Natur und Emanzipation verbunden. Wir kämpfen für einen Systemwechsel, weil der Kapitalismus, der auf Ungleichheit, Ausbeutung, Expansion und Konkurrenz beruht, mit diesen Zielen unvereinbar ist.

Wir haben uns zusammengeschlossen zu einer neuen politischen Kraft, die für Freiheit und Gleichheit steht, konsequent für Frieden kämpft, demokratisch und sozial ist, ökologisch und feministisch, offen und plural, streitbar und tolerant. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland, in Europa und weltweit, mit Gewerkschaften und Bewegungen suchen wir nach alternativen Lösungen und gesellschaftlichen Alternativen. Wir wollen eine Gesellschaft des demokratischen Sozialismus aufbauen, in der die wechselseitige Anerkennung der Freiheit und Gleichheit jeder und jedes Einzelnen zur Bedingung der solidarischen Entwicklung aller wird. Wir kämpfen für einen Richtungswechsel der Politik, der den Weg zu einer grundlegenden Umgestaltung der Gesellschaft öffnet, die den Kapitalismus überwindet.

Vorstand

Erster Bundesvorstand

Jan Friedländer

Der erste Bundesvorstand wurde am 14. Juni 2020 vorgestellt und bestand aus:

Vorstandsamt Vorstandsmitglied Amtszeit
Vorsitzender Georg Gisy inaktiv
Geschäftsführer Jan Friedländer amtierend
stellv. Vorsitzende Victoria Mechnachanov amtierend

Zweiter Bundesvorstand

Der erste Bundesvorstand wurde am 14. Juni 2020 vorgestellt und besteht aus:

Vorstandsamt Vorstandsmitglied Amtszeit
Vorsitzender Jan Friedländer amtierend
Geschäftsführer vakant amtierend
stellv. Vorsitzende Victoria Mechnachanov amtierend

Aktueller Vorsitzender der Linksdemokraten jst der Bundestagsabgeordnete Jan Friedländer. Er war bei der 3. Bundestagswahl auch Spitzenkandidat der Partei und vertritt innerhalb der Linksdemokraten den gemäßigten Flügel. Er sieht sich als demokratischer Sozialist und will Vorwärts! als regierungsfähige Partei etablieren.


Historie Parteivorsitzende

Name Zeitraum Dauer
Georg Gisy 14.06.2020 - 24.08.2020 71 Tage
Jan Friedländer 24.08.2020 - 01.03.2021 189 Tage

Bedeutende Ämter

Mitglied des Bundestages: Jan Friedländer (2. BTW bis 6. BTW) (außerdem: Bundestagspräsident)

Mitglied des Bundesrates & Landesminister: Siehe Seite des Landesverbandes

Spitzenkandidaten der Bundestagswahlen

Bundesparteitage

Nr. Datum Ort
1 14.06.2020 Kongresshalle am Alex, Berlin

Wahlergebnisse (BTW)

Bei der 2. Bundestagswahl konnten die Linksdemokraten aus dem Stand ein Ergebnis von knapp über 10% erzielen. Das Ziel, deutlich den Einzug in den Bundestag zu schaffen, wurde phänomenal erreicht und sowohl Victoria Mechnachanov (Spitzenkandidatin), als auch Jan Friedländer (Sieger Wahlkreis NRW) zogen in den Bundestag ein. Bei der 3. Bundestagswahl musste die Partei leichte Verluste hinnehmen, schaffte es aber erneut in den Bundestag. Einziger Abgeordneter ist Jan Friedländer.



Bundestagswahlen

Nr. Datum Spitzenkandidat Stimmenanteil Direktmandate Mandate
1 12. April 2020 nicht angetreten -
0/4
0/15
2 21. Juni 2020 Victoria Mechnachanov 10,30%
1/4
2/15
3 30. August 2020 Jan Friedländer 7,52%
0/4
1/15
4 8. November 2020 Jan Friedländer 4,23%
1/4
1/15
5 17. Januar 2021 Jan Friedländer 9,8%
0/4
1/15

Landtagswahlen

Nordrhein-Westfalen

Nr. Datum Spitzenkandidat Stimmenanteil Mandate
2 14. Juni 2020 Lothar Lafontaine 33,3%
3/11
3 23. August 2020 Jan Friedländer 10,0%
1/10
4 1. November 2020 Jan Friedländer 14,2%
1/7
5 10. Januar 2021 Victoria Mechnachanov 16,7%
2/12

Thüringen

Nr. Datum Spitzenkandidat Stimmenanteil Mandate
2 26. Juli 2020 Victoria Mechnachanov 9,1%
1/11
3 4. Oktober 2020 Victoria Mechnachanov 14,3%
1/11

Einzelnachweise


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