Matthias Linner

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Dr. Matthias Linner
Dieter Reiter 2013d by Konrad Ferterer, SPD München-2.jpg
Basisdaten
Geschlecht männlich
geboren am 12. Mai 1962
wohnhaft in Bayern
Parteipolitisches Engagement
Partei Die Grünen
Parteiamt Parteivorsitzender
Politische Tätigkeit
Öffentliches Amt Bundeskanzler
Bayerischer Staatsminister des Innern und der Justiz
Parlamentsmitgliedschaften Deutscher Bundestag
Bayerischer Landtag
Landtagswahlkreis 105 München-Moosach
Bundestagswahlkreis 220 München-West/Mitte


Matthias Linner (* 12. Mai 1962 in München) ist ein deutscher Politiker der Grünen und seit dem 10. April Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.

Leben

Ausbildung und Beruf

Linner ist gebürtiger Münchner und wuchs in der Landeshauptstadt auf. Er besuchte das Max-Planck-Gymnasium und absolvierte dort sein Abitur. Danach begann er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwigs-Maximilian-Universität in München. Zwei Semester seines Studiums absolvierte er an der Berliner Humboldt-Universität. Nach seiner Rückkehr nach München absolvierte er das erste juristische Staatsexamen. Linner begann danach als Rechtsanwalt in einer lokalen Kanzlei zu arbeiten, entschied sich aber schließlich doch das zweite juristische Staatsexamen abzuschließen.

Danach war Linner zunächst als Richter am Verwaltungsgericht München tätig, ehe er 1995 als Referent in das bayerische Staatsministerium der Justiz wechselte. In dieser Zeit promovierte Linner an der LMU München und publizierte in diesem Zuge seine bisher einzige Veröffentlichung im Buchform mit dem Titel "Verfassungsgerichtliche Verfahren auf Bundes- und Landesebene: Historisch bedingte Differenzen und ihre praktischen Konsequenzen". Nach mehrjähriger Beratungstätigkeit im bayerischen Justizministerium im Bereich des Verfassungs- und Verwaltungsrechts wechselte Linner 2003 schließlich nach Berlin in das Bundesministerium der Justiz, wo er seine Referententätigkeit in der Abteilung IV des Justizministeriums für den Bereich der Verfassungsgerichtsbarkeit und des Justizverfassungsrechts fortführte. Nach vierjähriger Tätigkeit stieg Linner zunächst zum Leiter der Unterabteilung IV A auf, nach weiteren drei Jahren war Linner 2010 schließlich Abteilungsleiter der Abteilung IV des Bundesjustizministeriums mit Zuständigkeit für das Verfassungs- und Verwaltungsrecht sowie das Völker- und Europarecht. 2016 kehre Linner zurück nach Bayern und wurde persönlicher Referent des Amtschefs und Ministerialdirektors des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz.

Familie und Privates

Matthias Linner heiratete im Jahr 1994 seine langjährige Freundin und Wegbegleiterin Anette Gerhardt. Gemeinsam brachten sie zwei Söhne zur Welt. Der älteste Sohn Valentin kam 1996 zur Welt und arbeitet mittlerweile als Wirtschaftsberater in Hamburg. Simon, der jüngere der beiden Söhne, erblickte im Jahr 2001 das Licht der Welt und studiert Informatik an der Technischen Universität München. Linners Frau Anette arbeitete hingegen als Lehrkraft für Mathematik und Physik an einem Gymnasium in der Landeshauptstadt. Sie verstarb jedoch im Jahr 2010 infolge einer bösartigen Tumorerkrankung. Nach Anettes Tod war Matthias Linner mehrere Jahre lang single. Seit 2018 ist er mit Ingrid Liebon, einer Münchner Orthopädin, liiert.

Linner gilt als sehr gesellige Person und großer Fan des TSV 1860 München, dessen Spiele er immer wieder besucht. Dazu engagiert sich Linner ehrenamtlich bei der Freiwilligen Feuerwehr München - Abteilung Moosach. Seine Freizeit verbringt Linner gerne am Meer, als seine Lieblingsurlaubsziele gelten die Halbinsel Dalmatien in Kroatien sowie die Côte d'Azur in Frankreich. Linner gilt auch als begeisterter Skifahrer und fährt regelmäßig nach Österreich oder Südtirol in den Skiurlaub.


Politischer Werdegang

Einstieg in die Politik

Linner trat im Jahr 2019 der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Nach der Neuordnung der Parteienlandschaft war Linner zunächst wieder parteilos, im Anschluss an die Spitzenkandidatur von Manuela Kotting-Uhl, die ihn nach eigenen Aussagen inspiriert hatte, schloss er sich den Grünen an. Seine aktive politische Karriere begann er im Dezember Jahr 2021 als Mitglied des bayerischen Landesverbandes der Grünen. Als Grund für den Einstieg in die aktive Politik äußerte sich Linner in einem Interview mit einer Münchner Lokalzeitung wie folgt: "Ich war so lange als Mitarbeiter in den Ministerien tätig, eine Karriere in der Politik, auch mal im Rampenlicht zu stehen, hat mich eigentlich schon seit Längerem gereizt. Ich hielt mich zunächst für zu alt, um noch aktiv in die Politik einzusteigen. Nachdem ich aber mitbekommen habe, dass auch Manuela Kotting-Uhl - eine Politikerin die mich seit jeher inspiriert hat und mit der ich auch privat regen Kontakt pflegte - in relativ fortgeschrittenem Alter noch einmal ihr Polit-Comeback wagte, dachte ich, jetzt kannst du es auch mal probieren. Erfahrung und Kenntnis über die Abläufe in den Parlamenten habe ich ja genug, jetzt will ich mich noch einmal an dieser neuen Aufgabe versuchen. Ich habe Lust und Willen, dieses Land zu gestalten und freue mich, meine Ideen und Erfahrung nun aktiv in die Partei einbringen zu können."


Bundespolitik

Am 27. Dezember 2021 wurde Linner zum parlamentarischen Staatssekretär ins das Bundesministerium für Klimaschutz und Umwelt berufen. Er agierte im Bundeskabinett Jachère-Wessler als rechte Hand der Bundesministerin Manuela Kotting-Uhl, insbesondere bei der Besetzung des Unabhängigen Expertenrates für Klimafragen gem. Bundes-Klimaschutzgesetz.

Am 24. Februar 2022 wurde Matthias Linner zum Bundesminister des Innern, der Justiz und für Verbraucherschutz ernannt, nachdem Linner auch an den Koalitionsverhandlungen beteiligt war. Linner hatte einen turbulenten Amtseinstieg, da am Tag seiner Vereidigung Russland der Ukraine den Krieg erklärte. Daraufhin war Linner an diversen Beratungen des Bundessicherheitsrates beteiligt, wo Waffenlieferungen in die Ukraine genehmigt wurden. Linner selbst war Befürworter der Waffenlieferungen, war aber immer gegen ein direktes Eingreifen der NATO in den Konflikt. Am 5. März 2022 ist Linner durch Bundeskanzler Mijat Russ - nach dem Rücktritt Kerstin Siegmanns - zum Stellvertreter des Bundeskanzlers ernannt worden.

Zur 11. Bundestagswahl trat Matthias Linner als Spitzenkandidat der Grünen auf. Bei der entsprechenden Wahl errangen die Grünen mit 24,2 % der Stimmen ihr bis dato insgesamt zweitbestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl. Matthias Linner errang entsprechend ein Bundestagsmandat. Daraufhin war Linner Verhandlungsführer bei den Sondierungen und Koalitionsverhandlungen zwischen Grünen, SDP und Internationaler Linker. Die Verhandlungen wurden schließlich am 5. April erfolgreich abgeschlossen. Am 8. April bestätigte die Basis der Grünen den Koalitionsvertrag. Daraufhin wurde Matthias Linner dem Bundestag von Bundespräsident Ando Hov als Bundeskanzler vorgeschlagen. Am 10. April wurde Linner schließlich vom Bundestag zum Bundeskanzler gewählt.


Landespolitik in Bayern

Mit der Landtagswahl in Bayern Januar 2022 zog Matthias Linner über die Liste in den Bayerischen Landtag ein und übernahm nach fraktionsinterner Übereinkunft den Fraktionsvorsitz der Landtagsfraktion der Grünen im Bayerischen Landtag. Er war zudem als einer der führenden Verhandler in den auf die Wahl folgenden Sondierungs- und Koalitionsgesprächen beteiligt. In der daraufhin gebildeten Koalition aus Grünen, Sozialdemokratischer Partei, vPiratenpartei und der Bayerischen Sozialen Vereinigung unter Führung von Ministerpräsident Sebastian Fürst übernahm Linner das Staatsministerium des Innern und der Justiz.

Auch bei der darauffolgenden Landtagswahl errang Linner ein Landtagsmandat.


Die Grünen

Nachdem sich Linner innerhalb der Grünen Vertrauen erarbeitet hatte, stellte er sich im Februar der Wahl zum Parteivorsitz. Er galt als Wunschnachfolger seiner langjährigen Bekannten und Freundin Manuela Kotting-Uhl. Bei der Wahl wurde Linner souverän mit 100 % der Stimmen zum Parteivorsitzenden gewählt. Danach leitete er mit dem Co-Vorsitzenden Marius Wexler die Geschicke der Partei. Im April 2022 stellte er sich zur Wiederwahl und wurde wiederum einstimmig als Parteivorsitzender bestätigt. Den Vorstand komplettieren seitdem seine engen Vertrauten Manuela Kotting-Uhl als Co-Vorsitzende sowie Falko Hajduk als Politischer Geschäftsführer.


Politische Positionen

Position Zeitraum
Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Klimaschutz und Umwelt 27. Dezember 2021 bis 24. Februar 2022
Mitglied des Bayerischen Landtages seit 9. Januar 2021
Fraktionsvorsitzender der Fraktion der Grünen im Bayerischen Landtag 10. Januar 2021 - 21. März
Bayerischer Staatsminister des Innern und der Justiz seit 3. Februar 2022
Parteivorsitzender der Grünen seit 17. Februar 2022
Bundesminister des Innern, der Justiz und für Verbraucherschutz 24. Februar 2022 - 10. April
Stellvertreter des Bundeskanzlers (Vizekanzler) 5. März 2022 - 10. April
Mitglied des Bundestages seit 28. März 2022
Bundeskanzler seit 10. April



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30px-Deutscher Bundestag logo.svg.png Bundeskabinett Linner (12. April 2022 bis heute)