Manuela Kotting-Uhl

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 Manuela Kotting-Uhl
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Basisdaten
Geschlecht weiblich
geboren am 30.09.1967
wohnhaft in Hamburg
Parteipolitisches Engagement
Partei Die Grünen
Parteiamt Parteivorsitzende
Politische Tätigkeit
Parlamentsmitgliedschaften MdHB
Landtagswahlkreis WK 5 - Rotherbaum-Harvestehude-Eimsbüttel Ost
Bundestagswahlkreis Hamburg-Eimsbüttel
Sonstiges
Sonstige Mitgliedschaften Global Zero, Deutscher Schwulen- und Lesbenverband, WWF


Manuela Kotting-Uhl (*30.09.1967 in Berlin-Wedding) ist Volljuristin und Parteivorsitzende der Grünen. Sie zog für den Wahlkreis 5 - Rotherbaum-Harvestehude-Eimsbüttel Ost direkt in die Hamburgische Bürgerschaft ein.

Leben

Manuela Kotting-Uhl wuchs in bescheidenen Verhältnissen in Berlin-Wedding auf. Ihre Mutter, Charlotte Kotting-Uhl, arbeitete als Angestellte in einem Restaurant am Savignyplatz. Ihr Vater, Kersten Kotting-Uhl, war selbstständiger Handwerker. Nach Abschluss der Realschule absolvierte sie eine kaufmännische Ausbildung. Ihr Abitur holte sie später über den 2. Bildungsweg nach. Mit bestehen der Abschlussprüfungen entschloss sie sich für ein Studium der Rechtswissenschaften. Ihr Rechtsreferendariat absolvierte sie am Kammergericht Berlin. Nach Bestehen des 2. juristischen Staatsexamens begann sie bei einer Kanzlei in Berlin-Friedrichshain. Für diese arbeitete sie bis 2005. 2006 zog sie nach Hamburg-Altona. In Altona arbeitete sie als juristische Referentin. 2020 zog es sie dann zurück in ihre alte Heimat. Steffi Haßelmann, Abgeordnete der Grünen, in der ersten Legislatur Fraktionsvorsitzende, in der zweiten Legislatur erste parlamentarische Geschäftsführerin, bot ihr an, als Rechtsreferentin für sie zu arbeiten. Sie nahm dieses Angebot an und arbeitete für 2 Legislaturen im Deutschen Bundestag. Mit dem Ausscheiden von Haßelmann aus dem Bundestag am Ende der zweiten Legislaturperiode zog sie nach Bramsche und begann sich Fulltime in der Politik zu engagieren. Mittlerweile wohnt Kotting-Uhl wieder in Hamburg und engagiert sich in der Hamburgischen Bürgerschaft für Umwelt, Energie- und Atompolitische Themen.

Politischer Werdegang

Kotting-Uhl legte nach ihrer Zeit in Berlin eine Blitzkarriere in Niedersachsen hin. Man schlug sie als Kreisvorsitzende in Bramsche vor. Sie wollte den Platz jedoch an die "jüngere Generation" abgeben. Doch auch dort erfuhr sie weitreichende Unterstützung. So kandidierte sie doch für das Amt und wurde mit 96% bestätigt. Zur Landtagswahl in Niedersachsen schlug man sie für das Direktmandat im Wahlkreis 75 - Niedersachsen - Bramsche vor. Auf einen Listenplatz verzichtete sie, bei dem Direktmandat machte man sich keine große Hoffnung. Die Grünen konnten bei der Landtagswahl zuvor gerade mal 18,2% der Stimmen in Bramsche holen. Zum Vergleich: die meisten Erststimmen gingen mit 36,4% an die SDP. Doch Kotting-Uhl konnte das tiefrote Direktmandat drehen und löste den SDP-Amtsträger mit 37,7% ab. Dieser fiel mit 22% auf eines der schlechtesten Ergebnisse in Bramsche zurück. Sie ist damit die einzige direkt gewählte Grünen-Abgeordnete im Landtag. Zu den Vorstandswahlen auf Bundesebene schlug man sie als Bundesgeschäftsführerin vor. Sie nahm diese Kandidatur an und wurde mit 100% von der Basis bestätigt. Zur 5. Bundestagswahl wählte ihre Partei sie zur Spitzenkandidatin. Sie brachte die Partei erfolgreich mit knapp 12% in den Deutschen Bundestag. Kurz darauf machte das Gerücht die Runde, sie wolle nicht erneut für den Bundestag kandidieren wollen. Dies hätte vorrangig gesundheitliche Gründe. Sie selbst gab parteiintern an, sollte sich der gesundheitliche Zustand verbessern, stünde sie wieder für die Politik bereit. Mit ihrer Arbeit im Bundestag mache sie sich als Atompolitikerin einen Namen. Nach der hälfte der Legislaturperiode kündigte Kotting-Uhl ihren Rückzug an. Sie wolle den Bundestag vorzeitig aus privaten Gründen verlassen. Wie später bekannt wurde, war der Grund für den Rückzug Kotting-Uhls medizinisch. Sie erkrankte an einer Aortenklappeninsuffizienz, welche durch eine Aortenklappenrekonstruktion operativ behandelt wurde. Nach eigenen Angaben gehe es ihr soweit wieder gut. Zur zweiten Bürgerschaftswahl in Hamburg im November 2021 kandidierte Kotting-Uhl direkt für den Wahlkreis 5, welchen sie direkt gewann. Seitdem sitzt sie der Fraktion in Hamburg vor. Zudem wurde sie im selben Monat zu einer der zwei Parteivorsitzenden gewählt.

Politische Positionen

Kotting-Uhl ist eher dem linken Flügel zuzuordnen. Kotting-Uhl fordert ein sofortiges brechen mit der Risikotechnologie Atomkraft. So fordert sie das Hinwirken auf einen europäischen, dann weltweiten Atomausstieg und ein Verbot für Urananreicherung in Deutschland. Zur Endlagersuche fordert sie mehr Transparenz, Bürgerbeteiligung und Aufklärungsarbeit. Atompolitisch fordert sie zudem einen Beitritt und eine Ratifizierung des Atomwaffenverbotsvertrages. In einem Fachgespräch mit einem Abrüstungspolitiker der ehemaligen Linken mahnte sie, dass das Sterben durch unnötige Atomwaffentests umgehend ein Ende haben muss. Atomwaffen und Verteidigungs- und Sicherheitspolitik haben nichts miteinander zutun. Im Wahlprogramm arbeitete sie, gemeinsam mit der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Steffi Haßelmann, an einer Wald- und Flussoffensive. Dabei geht es darum, den Fokus nicht nur auf eine Energiewende zu legen, sondern auch die Natur endlich ausreichend zu schützen. "Wer glaubt, man habe mit den Erneuerbaren ökologische, grüne Politik durchgespielt, der irrt gewaltig, wie man am Beispiel der Seen, Wälder und des Artensterbens sehen kann", erwiderte sie auf die Frage einer Journalistin am internationalen Tag des Waldes. Sie fordert darin, dass Öko-Wälder durch einen Fond gefördert und bewirtschaftete Wälder nach strengeren ökologischen Kriterien bewirtschaftet werden müssen. Außerdem fordert sie eine naturnahe Aufforstung, was gemeinsam mit Partnerländern geschehen soll. Kotting-Uhl gilt als Kritikerin des Bildungsföderalismus. In einer Diskussion auf Twitter schrieb sie, man könne keinen Wettbewerb auf dem Rücken der Schülerinnen und Schüler austragen. Die Qualität der Bildung dürfe nicht vom Wohnort abhängen. Während einer Aussprache zu einer Anfrage an die Bundesregierung hielt sie einen Appell für den Atomwaffenverbotsvertrag. Sie selbst unterstützt den Global Zero, sodass eine Unterstützung des Vertrages nicht überraschend ist. Kurz vor der 7. Bundestagswahl kritisierte die Abgeordnete ihre Partei dafür, dass das Thema Atom im Wahlprogramm zu kurz komme. Konkret schrieb sie: "Während die Atomkraft künftig droht, einen größeren Platz in der Wasserstofferzeugung Europas einzunehmen, hat keine einzige Partei das Wort "Atom" im Wahlprogramm stehen. Nicht einmal meine Grünen, die es eigentlich bereits im Wahlprogramm hatten. Lediglich die SDP bekennt sich im Grundsatzprogramm zur Atom(waffen)freien Welt. Fatal, wenn man bedenkt, dass DE nun möglicherweise seinen eigenen Atomausstieg über eine europäische Hintertür rückgängig macht."

Ehrungen

Sonstiges

Kotting-Uhl ist Global Zero Mitglied und unterstützt die internationale Organisation beim Kampf für eine Atomwaffenfreie Welt. Zudem engagiert sie sich im Deutschen Schwulen- und Lesbenverband, beim VVN-BdA und beim WWF. Kotting-Uhl ist nachweislich nicht in den Hoyzer-Skandal verwickelt. Kotting-Uhl ist nachweislich nicht in den Strenz-Skandal verwickelt. Nachdem Lisa Baumgärtner, eine enge Weggefährtin Kotting-Uhls, sie Scherzhaft "Das Skelett" nannte, entwickelte sich daraus ein Spitzname für die gebürtige Berlinerin.

Einzelnachweise



DieGrünen Logo.png Parteivorsitzende der Grünen
Arno Wiedmann (Apr 2020 - Aug 2020) | Louisa Petersdotter (Apr 2020 - Jul 2020) | Steffi Haßelmann (Jul 2020 - Aug 2020) | Jonas Swanden (Aug 2020 - Nov 2020) | Sebastian Fürst (Aug 2020 - Apr 2021) | Maria Cortez (Nov 2020 - Apr 2021) | Theresa Wiedmann (Apr 2021 - Sep 2021) | Joachim Holler (Apr 2021 - Jun 2021) | Marius Wexler (Jun 2021 - Apr 2022) | Leonhard Breitenberger (Sep 2021 - Nov 2021) | Manuela Kotting-Uhl (Nov 2021 - Feb 2022 u. seit Apr 2022) | Matthias Linner (seit Feb 2022)
30px-Deutscher Bundestag logo.svg.png Bundeskabinett Jachère-Wessler (16. Dezember 2021 bis 19. Februar 2022)
Sylvie Jachère-Wessler (SDP) | Kerstin Siegmann (Grüne) | Leon Hennekemp (SDP) | Edelgard Fischer (SDP) | Manuela Kotting-Uhl (Grüne) | Niclas Liebknecht (SDP) | Ryan Davis (Allianz) | Leonhard Breitenberger (Grüne) | Marko Kassab (Allianz) | Emmanuel Oswin DuMont (Allianz) | Jonas Wolf (CDSU) | Georg Gorski (CDSU) | Katharina von Habsburg (Allianz) | Hajime Nagumo (vPiraten) | Christopher Heusinger (Allianz)