Jan-Lucas Goldhammer

Jan-Lucas Goldhammer
Basisdaten
Geschlecht	männlich
geboren am	10.01.1998
wohnhaft in	Bayern
Parteipolitisches Engagement
Partei	[[]]
Parteiamt	(ehemals) Bundesvorsitzender, FV im Bundestag, FV im Bayerischen Landtag
Politische Tätigkeit
Öffentliches Amt	stellv. MP Thüringen a.D.
Landtagswahlkreis	Passau Ost
Bundestagswahlkreis	Passau
Sonstiges
Sonstige Mitgliedschaften	Regenbogenfreunde e.V.

Jan-Lucas Goldhammer (*10. Januar 1996 in Strausberg, Märkisch Oberland) ist ein deutscher Politiker der Internationalen Linken (Mitgliedschaft ruhend) ehemaliger stellvertretender Ministerpräsident von Thüringen. Er saß von Januar 2023 bis April 2023 als Abgeordneter im Bayerischen Landtag und im Bundestag. Er war von Januar bis April 2023 Bundesvorsitzender der I:L. Er ist seit 6. November 2022 Vorsitzender der Regenbogenfreunde e.V..

Leben

Goldhammer wurde am 10.01.1996 in Strausberg geboren. Sein Vater Eric Goldhammer (war wie auch dessen Vater) Abgeordneter der SED in der Volkskammer und später freiberuflicher Anwalt. Seine Mutter Bettina Goldhammer (geb. Blattgold) war Flugbegleiterin bei der Interflug und nach der Wende bei der Lufthansa. Wie seine Eltern, ist auch Jan-Lucas Goldhammer jüdischen Glaubens.

Als Goldhammer 14 Jahre alt war, verstarb seine Mutter an Brustkrebs. Darauhin zog er mit seinem Vater in den Berliner Stadtteil Pankow. Durch den Beruf seiner Mutter, interessierte er sich sehr für die Luftfahrt und begann nach seinem Abitur 2013 begann Goldhammer eine Ausbildung zum Luftfahrtgerätemechaniker bei der Airberlin Technik am Flughafen Berlin-Tegel.

2016 zog er nach Jena, Thüringen und studierte dort Rechtswissenschaften an der Friedrich-Schiller Univerisät, welches er 2021 mit dem ersten Staatsexamen abschloss. Auch belegte er einige Nebenkurse in Volkswirtschaftslehre. Während des Studiums arbeitete Goldhammer zeitweise aushilfsweise in der Gastronomie und übte auch seinen Beruf als Mechaniker am nahegelegenen Flugplatz Jena-Schöngleina aus. In den Folgejahren absolvierte er sein Referendariat am Oberlandesgericht Thüringen, ebenfalls in Jena mit dem Abschluss des zweiten Staatsexamens.

Zum Jahreswechsel 2022/23 zog er aus privaten Gründen nach Passau, Bayern. Gerüchten der Boulevardpresse zufolge hängt sein politischer Rückzug mit zu pflegenden Angehörigen im privaten Kreis zusammen.

Goldhammer ist liiert und hat keine Kinder.

Privat betätigt sich Goldhammer im Musikgeschäft unter dem Künstlernamen DJ Goldsichel und legt gelegentlich im KnickKnack auf.

Politischer Werdegang

Bereits in seiner Schulzeit in Berlin-Pankow begann sich Goldhammer - auch ermutigt durch seinen Vater - verstärkt für Politik zu interessieren. Schließlich trat er in die linke Jugendorganisation Junge Linke ein. Ebenfalls engagierte er sich an seiner Schule für eine bessere Akzeptanz von Mitgliedern der LGBTIQ+ und organisierte Veranstaltungen gegen Diskriminierung von Minderheiten.

Nach dem Abschluss seines Studiums entschied sich Goldhammer dazu, hauptamtlich in die Politik zu gehen und trat als berufener Bürger für die Internationale Linke in den Thüringer Landtag ein. Als einziges aktives Mitglied des Landeverbandes Thüringen, war er zugleich auch dessen kommissarischer Vorsitzender.

Bei der Gründungsversammlung der Regenbogenfreunde e.V. im November 2022 wurde er neben Ella von Angern zum Vorsitzenden des Vereins gewählt.

Bei der Landtagswahl in Thüringen November 2022 wurde er für die I:L in den Thüringer Landtag gewählt. Im folgenden Kabinett Pahlke ist er stellvertretender Ministerpräsident und zuständig für die Ministerien für Gesundheit, Wirtschaft, Finanzen, Inneres und Justiz.

In der Neuauflage von R2G wurde er im November 2022 Bundesminister für Familie, Frauen und Gleichstellung.

Zum Jahreswechsel 2022/23 trat Goldhammer von allen Ämtern in Thüringen zurück und zog nach Bayern, wo er bei der Landtagswahl im Januar 2023 in den Landtag einzog und kommissarisch das Amt des Landesvorsitzenden in Bayern übernahm. Nach der XV. Bundestagswahl übernahm er den Fraktionsvorsitz der I:L im Bundestag.

Im März 2023 kündigte Goldhammer in einer Pressemitteilung aus seinem BÜrgerbüro an, nicht erneut für eine Kandidatur für den Bayerischen Landtag und den Bundestag zur Verfügung zu stehen. Grund hierfür seien private Anliegen, die ihn dazu zwängen seine Prioritäten neu zu ordnen. Er kündigte weiterhin an, moderat poltitisch aktiv zu bleiben, beispielsweise im vereinspolititschen Engagement, seine Parteimitgliedschaft jedoch ruhen zu lassen. Diesen Schritt vollzog er Anfang April 2023 und war zu beginn der 16. Legilsaturperiode in Bayern lediglich als Alterspräsident im Amt bis zur Wahl eines neuen Präsidiums.

Politische Positionen

Allgemein

Goldhammer bezeichnet sich selbst als "Realsozialisten". Er betrachtet den Kapitalismus als gescheitert und befürwortet einen demokratischen Sozialismus als Staatsform für Deutschland. Er vertritt ebenfalls Positionen, die dem Autarkismus zugerechnet werden. Im Vergleich zu einigen anderen Mitgliedern der I:L ist Goldhammer weniger auf Internationalismus und Pazifismus ausgerichtet.

Wirtschaft und Finanzen

Goldhammer vertritt die Position, dass "der Kapitalismus gescheitert und überwunden" werden müsse. Das maximale Wachstum sei erreicht und diene ohnehin nur denjenigen, welche die Produktionsgüter besäßen. Besonders scharfe Kritik übt Goldhammer an dem weltweiten Bankenwesen und den Finanzmärkten, welche seiner Ansicht nach radikal verkleinert oder gar abgeschafft werden müssten und keinerlei Einfluss auf die Realwirtschaft haben dürften. Die Arbeitnehmer müssten direkt an den Gewinnen der Unternehmen beteiligt werden, ansonsten sollten Gewinne stark besteuert werden. Goldhammer fordert eine hohe Vermögens- und Erbschaftssteuer.

Gesundheit und Corona

Das aktuelle Finanzierungssystem des Gesundheitswesens sieht Goldhammer ausgesprochen kritisch. Er vertritt die Position, dass es in der direkten Gesundheitsversorgung keine Gewinnorientierung geben dürfe. Private Konzerne, wie Klinikkonzerne, Pflegeheime und ähnliches müssten zurück in die öffentliche Hand überführt werden. Der Staat müsse weiterhin die Verteilung der niedergelassenen Ärzte und die Kassensitze stärker forcieren. Die Trennung von gesetzlichen und privaten Krankenkassen, sowie die Beihilfen müssten abgeschafft und durch eine einheitliche Bürgerversicherung ersetzt werden. In der Coronapolitik vertritt Goldhammer eine eher strenge Haltung; so seien zeitweise Einschränkugnen der Grundrechte verhältnismäßig vertretbar. Eine einrichtungsbezogene oder auch allgemeine Impfpflicht hält er für möglich und je nach Lage auch für unterstützenswert.

Inneres und Justiz

Goldhammer vertritt eine eher stiktere Sicherheitspolitik als andere Vertreter der I:L, so setzt er sich für eine starke Polizei mit guter Ausstattung ein. Goldhammer verfolgt auch eine härtere Linie im Bereich Flüchtlingspolitik. So fordert er zwar bessere Perspektiven für Migranten und lehnt Abschiebungen in sAn unsichere Herkunftsländer ab, will Abschiebungen jedoch nicht grundsätzlich abschaffen. Goldhammer setzt sich für stäkrere Transparenz in der Abgeordnetentätigkeit ein. So setzte er als Justizminsiter in Thüringen seinerzeit das Transparenzgesetz durch, welches Abgeordnete zu rechtzeitiger und genauer Angabe von Nebeneinkünften verpflichtete. Goldhammer strebt die Einführng von Volksabstimmungen in wichtigen politischen Entscheidungen an.

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